Zürcher Carneval Parade

Hexen geben an der Zürcher Carneval Parade den Ton an

Trommeln und Trompeten, Kostüme und Masken, Brauchtum und Hexen. Die Fasnacht ist bunt und laut. Am Sonntag, 22. Februar 2015 zogen nationale und internationale Gruppen durch das Zürcher Zentrum. D`Guggemusik gibt volles Rohr und die Peruaner schwingen ihre Kleider und bringen mit spanischer Musik, südamerikanisches Feeling an die Zürcher Carneval Parade. Die Fasnacht soll gute Laune verbreiten. Die Zuschauer zücken ihre Handys und ich muss mich in die vorderste Reihe durchquetschen, damit ich meine Bilder bekomme. Die Zuschauer werden mit Clownnasen von der Roten Nase Truppe und Bonbons beschenkt. Die Gruppen stolzieren mit ihren farbigen und kreativen Kostümen durch die Strassen von Zürich. Scheint ein frohes Fest zu sein, mit lachenden und tanzenden Menschen.

Bis die Urhexen kommen. Ein Mädchen versteckt sich hinter dem Vater: „Ahhh, di Hässleche chömet!“. Die Hexen hauen mit ihren Ruten auf den Hintern des Mädchens, erschrecken sie und reissen sie einfach von den Eltern weg. Die Hexen packen das Kind in den Heuwagen und bringen sie als Vogelscheuche den Eltern zurück. Vielen herzlichen Dank auch, das Kind weint. Die Eltern versuchen es auch noch zu beruhigen: „Isch jo nur Spass!“. Und das Mädchen, bekommt wohl Alpträume und möchte nächstes Jahr nicht mehr an die Fasnacht. Die Fasnacht macht einigen also auch Angst.
Was passiert wenn eine Frau in der hintersten Reihe steht? Eine Hexe mit Konfetti in der Hand drängt sich durch die Menge und sucht sich genau ein Opfer aus. Nämlich sie, in der hintersten Reihe. Die Hälfte Konfetti schmeisst die Hexe der Frau in die Haare. „Lass mich in Ruhe. Ich mag das nicht!“, sagt sie zur Hexe, die nicht von ihrer Seite weicht. Die Frau packt die Hexe an der Maske, bis sie sich endlich aus dem Staub macht und sich das nächste Opfer sucht.

Die Fasnacht ist ein jahrelanger Brauch. Ja, auch ich bin als Pipilangstrumpf, mit aufgemalten Sommersprossen und eingeflochtenem Draht in den Haaren zur Fasnacht. Einmal habe ich mich als Junge verkleidet und die Klamotten meines Vaters angezogen. Die Hose schleifte ich am Boden nach. Meine blonden Löckchen versteckte ich unter einem Hut. Dann zog ich ein übergrosser Blazer an und malte mir einen Schnauz auf. Aus der Melina wurde Melino. Das war eine lustige Zeit.

Die Betonung liegt auf war. Mit der Maske fühlen sich die Hexen mutig. Erkennt mich ja eh keiner, denken sie. Sobald sie aber keine Maske mehr hätten, würden sie einen Rückzieher machen. Nach der Vorstellung bei der Zürcher Carneval Parade bin ich gespaltener Meinung. Hexen sind Tradition und von der Fasnacht nicht weg zu denken. Spass muss man verstehen, aber es gibt auch Grenzen. Und die werden überschritten, wenn die Maskierten die Unsicherheit der Zuschauer ausnutzen.

Zürcher Carneval ParadeNoch mehr Fotos findest du HIER

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